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Spezialisierungsschwerpunkt Konflikt, Frieden und Demokratie

Spezialisierungsschwerpunkt Konflikt, Frieden und Demokratie

iSd § 4 Curriculum für das Diplomstudium der Rechtswissenschaften

Der Spezialisierungsschwerpunkt wird im Rahmen des Conflict - Peace - Democracy Cluster vom Institut für Konfliktforschung, dem Demokratiezentrum Wien, dem Institut für Minderheitenrecht der EURAC Bozen sowie den Fachbereichen Global Governance sowie Rechtssoziologie, Rechtspolitik, Verhandlungs- und Mediationsforschung des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Universität Graz angeboten.

Der Spezialisierungsschwerpunkt behandelt die Entstehung und Bearbeitung von Konflikten: auf lokaler, nationaler und transnationaler Ebene (von interfamilären bis zu internationalen Konflikten). Vermittelt werden Methoden zur Analyse von Konfliktursachen und Dynamiken (z.b. widerstreitende Interessen, strukturelle Ungleichheit, Ressentiments, Gruppenzuordnungen) ebenso wie ein interdisziplinäres Repertoire an Möglichkeiten zur adäquaten Intervention in einer Konfliktsituation, von rechtlichen über politische bis zu zivilgesellschaftlichen Instrumenten – im Kontext des jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Systems und der Rechtsordnung. Zu diesen Instrumenten gehören Methoden der Konflikttransformation, der Prävention von Gewalt und Radikalisierung, der außergerichtlichen Streitbeilegung oder Maßnahmen der politischen Bildung. Sie dienen – komplementär zum Recht – der Bearbeitung von Konflikten in einer Demokratie.

Absolventinnen und Absolventen des Schwerpunktes verfügen über ein umfassendes Verständnis des geltenden Rechts in seinen geographischen, sozialen und politischen Kontexten und die Funktionen des Rechts für die Regelung gesellschaftlicher Konflikte, die Sicherung des Friedens und die Gestaltung des demokratischen Prozesses.

Die Absolventinnen und Absolventen des Spezialisierungsschwerpunktes verfügen über fundierte Kenntnisse:

  • in den Grundlagen der Friedens- und Konfliktforschung in nationalen und internationalen Kontexten,
  • zu Dynamiken der (häuslichen) Gewalt,
  • in den Grundlagen der Demokratietheorie und der politischen Bildung, 
  • zu Prozessen politischer und religiöser Radikalisierung,
  • in den Grundlagen der Mediation und Konfliktbearbeitung.

Zur Absolvierung des Schwerpunktes sind folgende LVs zu absolvieren:

  • VU Problemfelder der Friedens- und Konfliktforschung (Lakitsch, Maximilian; Pirker, Jürgen)
    Die Lehrveranstaltung stellt wichtige Grundlagen der Friedens- und Konfliktforschung vor. Dabei geht es um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Methoden, Konflikten in ihrer Komplexität zu begegnen und entgegen. Von großer Relevanz ist die nachhaltige Beendigung gewaltförmiger Konflikte, ob in lokalen, nationalen oder internationalen Kontexten. Im Rahmen der LV werden Konfliktdynamiken in ihrer rechtlichen, politischen, sozialen oder kulturellen Einbettung erörtert. Auf dieser Grundlage werden unterschiedliche rechtliche, politikwissenschaftliche oder auch sozialpsychologische Paradigmen der Konfliktbearbeitung vorgestellt.
     
  • VU Konfliktdynamiken und Gewalt (Haller, Birgitt)
    Österreich hat im EU-Vergleich den relativ höchsten Anteil an Femiziden. Aus der Forschung ist bekannt, dass der gefährlichste Ort für Frauen oft das eigene Zuhause darstellt. So ist jede fünfte Frau in Europa im Laufe ihres Lebens zumindest einmal von Partnergewalt betroffen. Dabei hat Österreich eines der fortschrittlichsten Opferschutzgesetze und ein bundesweites Netzwerk von Opferschutzstrukturen vorzuweisen. In dieser Lehrveranstaltung setzen wir uns damit auseinander, was Gewalt gegen Frauen bedeutet, mit personaler/struktureller/symbolischer Gewalt, wie sich diese vor allem angesichts digitaler Entwicklungen verändert (Stichwort: Internet of Things, Hass im Netz), und wie misogyne Gewalt in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext einzuordnen ist in Verbindung mit anderen Herrschaftsverhältnissen und reaktionären Entwicklungen. Ein spezieller Fokus wird hier auf den in den letzten Jahren (international) erstarkenden Antifeminismus gelegt.  
     
  • SE Appropriate Dispute Resolultion: Methoden der außergerichtlichen Streitbeilegung (Ferz, Sascha; Riener, Paula)
    Ausarbeitung unterschiedlicher Streitbeilegungsinstrumentarien (Mietschlichtungsstelle, die Schlichtungseinrichtungen von Standesvertretungen und die Mediation bei der außergerichtlichen Kündigung von Lehrlingen) anhand theoretischer Modelle sowie praktischer Beispiele. Abgrenzung der verschiedenen Verfahrensarten (Mediation, Schlichtung und gerichtliches wie auch behördliches Verfahren); Erarbeitung von zentralen Inhalten themenrelevanter Studien
     
  • KS Partizipation – Demokratie – Bildung (Aktuelle Herausforderungen und Handlungsperspektiven für die Demokratie) (Sarah Straub)
    In dieser Lehrveranstaltung wollen wir zentrale aktuelle Herausforderungen, damit verbundene Kontroversen und schließlich Handlungsperspektiven in der Demokratie diskutieren und deren engen Bezug zu unserer Lebensrealität herausarbeiten. Die Einheiten finden geblockt statt. Es werden thematisch unter anderem aktuelle Krisenerfahrungen in der Demokratie wie exemplarisch im Zusammenhang mit COVID-19:
    - Verschwörungserzählungen
    - Rassismus (und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit)
    - Inklusion/ Exklusion von bestimmten Gruppen im Zusammenhang mit sozialen Rechten und Citizenship
    - Klimakrise
    - Partizipation in Krisenzeiten und die Rolle der Zivilgesellschaft
    aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Überbegriffe Demokratiebewusstsein, Öffentlichkeit und Partizipation bilden den Analyserahmen für unsere Auseinandersetzungen.
     
  • KS Religiöse und politische Radikalisierung: Politische Bildung als Präventivmaßnahme? (Wonisch, Kerstin; Zeba, Mattia)
    Einführung in Faktoren, Dynamiken, Konzepte, Akteure, Netzwerke und sozio-kulturelle sowie historische Hintergründe, die Entfremdung, Polarisierung und letztlich Radikalisierung vorantreiben können. Auseinandersetzung mit Deradikalisierungsstrategien und -programmen, sowie mit rechtlichen Rahmenbedingungen in diesem Kontext. Beschäftigung mit den vier wichtigsten Aspekten der politischen Bildung, nämlich Werte, Tugenden, Identität und staatsbürgerliches Wissen, die darauf abzielen, Vorurteile und Konflikte abzubauen und Empathie, demokratische Kompetenz und ein gemeinsames Zugehörigkeitsgefühl zu fördern.

Contact

MMag. Dr.

Maximilian Lakitsch

MA

Universitätsstraße 15 Bauteil B/I
8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 6726

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